Berufsbild Modedesigner/in

Modedesigner*innen sind ideenreiche Menschen mit einem guten Gespür für Stoffe, Schnitte, Muster und Farben, die in ihren Ateliers einzelne Modelle und ganze Kollektionen an Kleidung und Accessoires entwerfen. Modedesign gehört damit zu den kreativen Berufsfeldern, die unseren Alltag schöpferisch prägen und unsere Fashion-Trends beeinflussen.

Das Berufsbild der Modedesigner*innen ist bekannt durch große Namen wie Coco Chanel, Giorgio Armani und Gianni Versace. Wer wie die großen Designer*innen Lust auf eine Arbeit mit Skizzen und Entwürfen auf der einen Seite und computergestützten Anwendungen auf der anderen Seite hat, dem sei eine Ausbildung zum/zur Modedesigner*innen wärmstens empfohlen.

Wie lange dauert die Ausbildung zum/zur Modedesigner/in?

Die Ausbildung zum/zur staatlich geprüften Modedesigner/in dauert drei Jahre.

Was macht man als Modedesigner*innen?

Als Modedesigner*innen steht die Entwicklung von visuellen Ideen im Vordergrund. Jedes Fashion-Projekt startet mit einer Designphase, aus der Ideen für neue Kollektionen oder einzelne Modelle aus den Entwürfen des Modedesigners hervorgehen. Inspiration findet der Designer in aktuellen Modetrends, auf Modenschauen, Ausstellungen und Messen.

Aus den ersten Skizzen, die zunächst per Hand und später am Computer erstellt werden, entsteht eine visuelle Musterkollektion. Die fertigen Entwürfe gibt der/die Modedesigner*innen im nächsten Schritt an den Modeschneider*innen weiter, der aus den Zeichnungen einen Prototypen nähen wird. Auch dieser Beruf aus der Modebranche erfreut sich großer Beliebtheit: Wer lieber an der Nähmaschine arbeiten möchte, also eine handwerkliche Begabung zeigt, sollte eine Bewerbung als Modeschneider*innen in Betracht ziehen. Modeschneider*innen und Modedesigner*innen arbeiten sehr eng zusammen, um gemeinsam einen produktionsreifen Schnitt für die Serienproduktion zu entwickeln – Modedesigner liefern die Idee, Modeschneider setzen sie um.

Wo arbeiten Modedesigner*innen?

Vor allem in Modeateliers in der Bekleidungsindustrie werden Modedesigner*innen beschäftigt, aber auch in Film und Fernsehen, in Musicals und am Theater. Sie entwerfen bei letzteren Auftraggebern Kostüme für verschiedene Shows. Darüber hinaus sind auch Stellen bei Modezeitschriften beliebt.

Was für einen Abschluss braucht man als Designer*innen?

Um den Traum vom Modedesign zu verwirklichen, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder Interessierte entscheiden sich für die 3-jährige Berufsausbildung oder für ein Modedesign-Studium, das 6-7 Semester (3 bzw. 3,5 Jahre) dauert.

Modedesign-Ausbildung oder Modedesign-Studium – Was ist besser?

Grundsätzlich eignet sich die Ausbildung zum/zur staatlich geprüften Designer/in in der Fachrichtung Mode für junge Menschen, die den mittleren Schulabschluss absolviert haben. Wer das Abitur absolviert hat, kann sich hingegen für ein Studium einschreiben.

In der Praxis entscheiden sich aber sowohl Jugendliche mit mittlerem Schulabschluss als auch mit Abitur für die Ausbildung zum/zur Modedesigner/in. Das hat gute Gründe: Die Ausbildung ist praxisbezogen und vermittelt konkretes Wissen über den Designprozess sowie traditionelle Handwerkstechniken. Auch moderne computergestützte Verfahren sind ein wichtiger Ausbildungsinhalt. Während eines Praktikums im Rahmen der Ausbildung und in den verschiedenen interdisziplinären Projekten erhalten die Auszubildenden einen tiefen Einblick in die Fashionbranche. Sie arbeiten an realen Kollektionen mit, knüpfen erste Kontakte zu Fashion Brands und erhalten das Rüstzeug, um sich nach der Ausbildung sogar mit einem eigenen Label selbstständig machen zu können.

Frisch ausgebildete Modedesigner*innen können sich je nach Interesse auch nach der Ausbildung noch für ein Studium entscheiden. Vorteil ist, dass sie bereits einen tiefen Einblick ins praktische Modedesign sowie konkrete Projekterfahrung besitzen. Im Studium können sie ihre Ausbildung um theoretisches Fachwissen in den Bereichen Modedesign, BWL und E-Commerce erweitern.

Vor- und Nachteile der Ausbildung

Modedesigner*innen müssen häufig mit Zeitdruck und Stress zurechtkommen. Auch gilt es, die eigenen Ideen regelmäßig zu verteidigen und dabei trotzdem Kompromisse eingehen zu können. Der Kreativität stehen dabei die Kostenfrage und die Akzeptanz der Auftraggeber gegenüber, denn die Entwürfe müssen nicht nur dem Modedesigner gefallen. Er oder sie muss sie stets gut verteidigen können. Von selbstständigen Designern wird zudem eine ständige Erreichbarkeit verlangt.

Als Teil der Fashionbranche üben Modedesigner*innen andererseits einen durch und durch kreativen Beruf aus, in welchem sie ihrer Leidenschaft nachgehen können. Menschen mit einem Faible für Schnittmuster, Materialien, Muster und Farben machen als Modedesigner*innen häufig ihr privates Hobby zum Beruf und gehen voll in ihrer Arbeit auf. Viele Reisen und Gespräche mit interessanten Menschen aus der Modebranche runden den Beruf ab.

Wie viel verdient man als Modedesigner*innen?

Der Verdienst von Modedesigner*innen ist abhängig vom Arbeitgeber. Selbstständige Designer*innen mit einem eigenen Label legen ihr Gehalt selbst fest, sind allerdings von Aufträgen abhängig. Fest angestellte Modedesigner*innen verdienen in der Bekleidungsindustrie am besten, wenn sie in großen Unternehmen angestellt sind: etwa 3.000 € pro Monat (Brutto) umfasst das Gehalt bei einer Anstellung in Vollzeit. Mehr Gehalt gibt es bei steigender Berufserfahrung.

Die Entgeltzahlen stammen von einer Gehaltsübersicht von StepStone.

Auch der Standort des Arbeitgebers ist entscheidend. Während Modedesigner*innen in Leipzig rund 2.700 € pro Monat verdient, beträgt das durchschnittliche Brutto-Gehalt in München rund 3.600 €.

Was braucht man um Modedesigner*innen zu werden?

Wer die Modewelt liebt, bestens über die aktuellen Trends informiert ist und selbst neue Kleidungsstücke skizziert und näht, hat die Grundvoraussetzung für die Arbeit als Modedesigner*innen schon in der Tasche. Jetzt fehlt noch eine staatlich anerkannte Ausbildung als Voraussetzung für eine Anstellung in einem Atelier oder für die Gründung eines eigenen Labels.

Diese Voraussetzungen sollten Bewerber auf einen Ausbildungsplatz mitbringen:

  •         Mittlerer Schulabschluss
  •         Gutes Gespür für Kreativität, Kunst und Mode
  •         Interesse für modehistorische Diskurse
  •         Mathematische Fähigkeiten
  •         PC-Kenntnisse und technisches Interesse
  •         Handwerkliches Geschick an der Nähmaschine

Um Modedesigner/in zu werden, bewerben sich die jungen Menschen direkt an der Berufsschule. Für die Bewerbung sollten sie sich viel Zeit nehmen, da eine Mappe mit mehreren künstlerischen Arbeiten vorgelegt werden muss. Am mediencollege Berlin werden beispielsweise 7-12 künstlerische Arbeiten verlangt, anhand derer eine Auswahl getroffen wird.

Was soll in die Mappe? In den Social Medien wie TikTok, Pinterest und YouTube stellen viele junge Menschen ihre Mappen im Detail vor, mit denen sie sich erfolgreich für eine Modedesigner-Ausbildung beworben haben. Hier gewinnt man einen guten ersten Eindruck davon, welche Arbeiten in der Mappe gut aufgehoben sind. Bewerber sollten sich zudem nicht scheuen, direkt bei der Berufsschule nach Tipps zu fragen.

Zum Bewerbungsprozess gehören darüber hinaus noch ein Lebenslauf, Bewerbungsfotos, eine Kopie des Abschlusszeugnisses sowie ein ausgefüllter Aufnahmeantrag.

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