Mein Name ist Jonas Bohn, ich habe am „mediencollege Berlin“ eine Ausbildung zum Textil- und Modenäher gemacht und hatte dadurch, dank der Zusammenarbeit des mediencollege Berlins mit dem Erasmus+ – Programm, die Möglichkeit ein sechs Monate langes Praktikum in Kopenhagen bei
der Firma „Solitude Studios“ zu machen. Uns wurde bereits während der Ausbildung Erasmus + vorgestellt und erklärt, dass wir Schüler*innen
die Möglichkeit haben (auch innerhalb eines Jahres nach Beendigung der Ausbildung) Erasmus für ein Auslandspraktikum zu nutzen. Mir war klar, dass ich diese Chance auf jeden Fall wahrnehmen wollte, und ein Freund, welcher mitbekommen hatte, dass ich auf der Suche nach einem Auslandspraktikum war, wies mich mich dann auf „Solitude Studios“ hin, die er schon länger online verfolgte und sah, dass dort ein*e Praktikant*in gesucht wurde. Nachdem ich mir die Marke auch angeschaut hatte und mir alles sehr gut gefallen hat, bewarb ich mich und bei einem Online Vorstellungsgespräch vereinbarte ich dann mit den beiden Gründer*innen der Marke ich könne zum Jahresanfang 2023 mein Praktikum dort für sechs Monate beginnen.
Die Wohnungssuche in Kopenhagen gestaltete sich zu Beginn etwas schwierig, vor allem noch von Deutschland aus, ich konnte dann jedoch durch eine Facebook Gruppe noch vor meiner Ankunft ein WG – Zimmer für den ersten Monat organisieren, und letztendlich habe ich dann über meinen Chef bei Solitude Studios noch ein Zimmer finden können, in dem ich die restliche Zeit meines Aufenthalts bleiben konnte. Das Ankommen und der erste Arbeitstag bei Solitude Studios war sehr nett und herzlich, wir waren ein kleines Team von sieben Leuten, der Gründer und die Gründerin, und fünf
Praktikant*innen aus verschiedenen Ländern, und das Studio befand sich in einer Wohnung bestehend aus einer kleinen Küche, dem Kreativ und Nähbereich, einem kleinen Zimmer zum Lagern der Stoffe und einem Büro. Die Atmosphäre dort war sehr angenehm, ich habe mich sehr schnell integriert gefühlt und hatte das Gefühl es war ein Miteinander auf Augenhöhe. Auch hat sich die Arbeit dort immer mehr wie ein zusammen arbeiten, bei dem alle sehr viel Leidenschaft in ein gutes Endprodukt steckten, als ein für jemanden arbeiten angefühlt. Die Beziehungen zu dem ganzen Team, welche alle sehr jung waren, waren neben der Arbeit auch freundschaftlich, ohne dass die Professionalität die dort herrschte darunter litt.
Ich wurde direkt mit sehr eigenständigen und größeren Arbeiten betraut, da wir direkt bei meiner Ankunft auf die Präsentation einer neuen Kollektion Ende Januar hinarbeiteten, was gerade die ersten Tage sehr herausfordernd war, aber nach kurzer Zeit auch meine Selbstsicherheit bei der Arbeit enorm stärkte, und durch das ständige Vertrauen dass in mich während des Praktikums gelegt wurde, und das eigenständige Arbeiten, konnte ich während der Zeit sowohl meine Fähigkeiten als auch das eigene Vertrauen in meine Arbeit verbessern.
Während der Arbeit an der neuen Kollektion haben wir hauptsächlich an den Show Pieces für diese gearbeitet, die Designs waren schon fertig geplant, jedoch habe ich erfahren, dass die Praktikant*innen welche vor mir bereits da waren, auch zu großen Teilen in den kreativen Schaffens- und Designprozess für diese einbezogen waren. Nachdem wir mit der Kollektion fertig waren, habe ich bei meinem Praktikum neben Samples auch Verkaufsstücke genäht, neue Schnitte anhand von Designs erstellt, bereits vorhandene Schnitte auf die verschiedenen Größen skaliert und durfte auch bei Design Prozessen mitarbeiten. Verständigungsprobleme gab es keine, es wurde ausschließlich Englisch gesprochen, da neben mir auch alle weiteren Praktikant*innen von außerhalb Dänemarks kamen, und so habe ich zwar kein dänisch gelernt, konnte jedoch mein Englisch in der Zeit sehr verbessern. Die Stadt Kopenhagen an sich hat mir auch sehr gut gefallen, es war zwar alles spürbar teurer, ich kam aber mit der Unterstützung von Erasmus finanziell gut durch meine Zeit, und ich fand die Stadt an sich wahnsinnig schön, vor allem in den Sommermonaten habe ich meinen Aufenthalt dort sehr genossen.
Alles in allem hatte ich eine durchweg gute Zeit da und es war für mich eine rein positive Erfahrung, ich habe ein super nettes Team kennengelernt, mit dem ich weiterhin in Kontakt stehe, ich habe an Klamotten und für eine Marke gearbeitet, die mir auch sehr zusagt und ich hatte die Möglichkeit sechs sehr schöne Monate in Kopenhagen zu verbringen. Ich bin dem mediencollege Berlin sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte, und wie gut ich unterstützt wurde den Erasmus Vertrag zu bekommen, ich würde allen empfehlen die diese Möglichkeit bekommen, sie auch zu nutzen.
